Beinahe passend zum spannenden Reality-Thriller von Robert Saviano über die Camorra in Neapel "Gomorrha" gibt's heute auf dem Kulturkanal einen Film aus Süditalien. Michele, gespielt von Giuseppe Cristiano, entdeckt in einem Erdloch den kleinen Filippo (Mattia Di Pierro). Michele, gerade 10, will dem verwahrlosten Jungen helfen. Dabei entdeckt er natürlich, warum Filippo so leben muss, wer und was hinter den mysteriösen Umständen steckt.
Regisseur Gabriele Salvatores verlegt die Handlung ins Italien von 1978. In eine recht explosive Zeit; die Hochzeit der Roten Brigaden, der Zeit, in welcher der führende Politiker der Democracia Christiana, Aldo Moro, entführt und später ermordet worden ist.
Im Film spiegelt sich der große Konflikt im kleinen Alltag durchaus wider. Alle ducken sich, bewegen sich bedächtig unter einer unsichtbaren gewaltsamen Macht. Der Lichtblick gegen das bleiernde Gefühl ist der Michele.
Auf der Berlinale 2003 war "Ich habe keine Angst" einer der beachtetsten Streifen, wenn auch nicht prämiert. Salvatores wurde immerhin für 2004 in die internationale Jury zur Berlinale berufen. Bei den renommierten Donatello-Awards wurde der Film unter anderem mit den Preisen für die beste Regie und die beste Kamera ausgezeichnet.